Google

Mehr als eine Suchmaschine

Google ist immer noch eine, – nein: ist die bedeutendste Suchmaschine. In dieser Hinsicht hat sich der Name am stärksten im kollektiven Bewusstsein verankert. Dabei erweitert das dahinter wirkende Unternehmen Google Inc. seit Jahren sein Portfolio an Dienstleistungen und Anwendungen. Mit dem Pixel veröffentlichte man im Herbst 2016 erstmals ein Smartphone aus eigener Produktion. Bis dahin hieß das sogenannte Google-Phone Nexus und stammte von Fremdherstellern wie HTC oder LG. Doch bis zum eigenen Handy hat Google einen langen Weg zurückgelegt. Wollen wir einen Blick auf die Anfänge des Unternehmens werfen, müssen wir zurück in das Jahr 1996 reisen.

Von BackRub zu Google

Vor Google kam BackRub. So der Name der Suchmaschine, die Larry Page und Sergey Brin im Jahr 1996 veröffentlichten. Beide hatten sich ein Jahr zuvor an der kalifornischen Stanford Universität kennengelernt. Das Prinzip von BackRub war so simpel wie genial: Anhand von Backlinks bestimmte das Programm die Wertigkeit von Webseiten. Mit dem Namen für diesen Algorithmus –PageRank – setzte sich Larry Page selbst ein Denkmal. Schon 1997 wurde BackRub in Google umbenannt. Während der Algorithmus stetig modifiziert wurde, hat sich in optischer Hinsicht relativ wenig geändert. Hauptbestandteile der Google-Startseite sind nach wie vor das bunte Logo sowie darunter das Eingabefeld für die Suche. Der Name basiert übrigens auf dem kuriosen Wort Googol, eine Bezeichnung für zehn Sexdezilliarden, ausgeschrieben eine 1 mit 100 Nullen. Wie könnte die Fülle der weltweit zu indexierenden Webseiten besser umschrieben werden?

Ein Scheck und seine Folgen

Kurios ist, wie das Unternehmen zu seinem Namen kam. 1998, nach einer 10-minütigen Demonstration ihres „Babys“, stellte der deutsche Unternehmer Andreas von Bechtolsheim Page und Brin einen Scheck über 100.000 Dollar aus. Er dachte, die Firma hieße Google und adressierte den Betrag an Google Inc. – ein Unternehmen, das noch gar nicht existierte. Die Gründung desselben war indes nur noch eine Formsache, so dass die beiden Jungunternehmer das Geld schließlich verwenden konnten. Die Geste sollte sich auch für den Investor auszahlen. Andreas von Bechtolsheim zählt heute zu einem der reichsten Menschen der Welt.

Das Google-Imperium

Am 21. September 1999 verschwand der Zusatz „beta“ von der Google-Seite. Damit war die Testphase beendet. Im Folgenden begann Googles beispiellose Erfolgsgeschichte. Die Liste der Dienste, die das Unternehmen seitdem an den Start gebracht hat, würde diesen Artikel sprengen. Dank Ankäufen und Übernahmen sicherte man sich viele Ideen, die den eigenen Ruhm stetig mehrten. Google Maps, Google Analytics oder YouTube sind nur einige dieser populären Anwendungen. Wichtige Daten sind das Jahr 2004: Google geht an die Börse sowie 2015: die Holding Alphabet Inc. wird gegründet. Alphabet Inc., geleitet von Page und Brin, nimmt als Dachgesellschaft Google Inc. sowie weitere Tochterunternehmen unter seine Fittiche.

Licht und Schatten

Dass Googles Expansionsbestreben nicht nur Beifall erntet, verwundert kaum. Im Kreuzfeuer der Kritik: die Monopolstellung in vielen Bereichen sowie der Umgang mit den anvertrauten Daten, Stichwort Datenschutz. Zu Recht fragen sich weltweit User: Was geschieht eigentlich mit den Informationen, mit denen ich Google füttere? Fest steht, dass wir mit diesen Daten an einem allwissenden digitalen Profil stricken – zu Lasten unserer Privatsphäre. Im selben Maß wie Lob rufen Innovationen eben auch Bedenken hervor. Wie ausgeprägt in dem Fall die Bedenken sind, muss jeder Anwender für sich selbst entscheiden.