Ohne Druck geht es nicht
Das Special Feature des U11 nennt sich Edge Sense. HTC integriert die Steuerung druckempfindlicher Apps in die Seitenleiste und erweitert so den bisherigen Bedienumfang. Dazu gibt es eine neue Gestik: Mittels Zusammendrücken des Gehäuserands lassen sich Dienste wie Facebook, Twitter oder der Google Assistant öffnen und konfigurieren. Ob sich diese rein mechanische Steuerung durchsetzen wird? Das Schöne am Touchscreen ist ja gerade die Kombination aus optischen und haptischen Reizen. Und während andere Produzenten zum randlosen Phone tendieren, fällt der Rand beim U11 entsprechend breit aus.
Fakt ist allerdings auch, dass jeder Hersteller vor der Herausforderung steht, das Handy neu zu denken. Und dazu gehört nun einmal verstärkter Körpereinsatz. Idealerweise verschmelzen wir irgendwann völlig mit unserem Smartphone …
Vom Handy zum Handschmeichler
Der erste Eindruck zählt. Und den kann das U11 voll und ganz für sich verbuchen! Wie die schaumgeborene Aphrodite lässt HTC das Flaggschiff aus den Wellen aufsteigen (s. Video auf der Hersteller-Webseite). Soll heißen: Alles fließt, alles ist aus einem Guss. Mehrere Glasschichten verschmelzen zu einem Luxus-Body, für den der schnöde Begriff „Telefon“ endgültig ausgedient hat. Das U11 funkelt und glitzert wie ein waschechter Edelstein. Je nach Tageszeit und Lichteinfall ergeben sich interessante Reflexionen und Spiegeleffekte.
Finger weg!
Dass das solchermaßen verspiegelte Chassis Fingerabdrücke geradezu magisch anzieht, versteht sich von selbst. Nichts gegen dieses optische Highlight, doch für den täglichen Gebrauch empfehlen wir mumbi Taschen oder Schutzhüllen. Damit bleibt die kostbare Oberfläche des HTC U11 ideal gepflegt. Schmutz, Fett und Flüssigkeiten haben deutlich weniger Chancen, das Smartphone zu verunzieren.
Unter den Klassenbesten
Dass der äußere Eindruck hält, was er verspricht, beweist das U11 in so gut wie jeder Disziplin. Das Teil ist ein Handy der Extraklasse, das sich mühelos mit den Besten von Samsung oder Apple messen kann. Innen sorgt ein Snapdragon 835 von Qualcomm mit einer Taktung von 2,45 GHz für einen reibungslosen Ablauf. Der 4 Gigabyte große Arbeitsspeicher lässt ebenfalls nichts anbrennen. Der Flash-Speicher bringt 64 Gigabyte auf die digitale Waage. Wem das nicht reicht, der kann mittels microSD-Karte auf 256 GB aufrüsten.
Einen langen Atem beweist der Akku mit einer Kapazität von 3000 mAh. Das sollte für einen rund 10-stündigen Einsatz reichen. Das beiliegende Schnellladegerät sorgt außerdem dafür, dass das U11 in weniger als 2 Stunden Ladezeit wieder munter ist.
Fotos in unerreichter Qualität
Natürlich profitiert die Kamera ebenfalls von Edge Sense. Ein kurzer Druck startet die Knipse bzw. die Aufnahme. HTC konnte ja schon früher mit tollen Fotoapparaten punkten. Was sie aber beim U11 bringen, übertrifft alles bisher Dagewesene. Selbst Samsungs Galaxy S8 kann mit dieser Qualität nicht mithalten. Eine Kombination aus optischem und elektronischem Stabilisator sorgt für umwerfende Ergebnisse. Der Autofokus stellt im Sekundenbruchteil scharf. Artefakte werden weitestgehend eliminiert. Und dank HDR-Boost gelingen detaillierte und klare Bilder selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Völlig zu Recht hat das Testportal DxOMark die Handy-Kamera des HTC U11 mit einer bisher unerreichten Höchstzahl von 90 Punkten geadelt.