Das beste Pferd im Stall
In den letzten Jahren hat sich Huawei in China den Weg an die Spitze erkämpft. Mit dem Konkurrenten Xiaomi liefert man sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf dem globalen Markt kratzt Huawei indes am Renommee von Apple und Samsung. Die User freut’s, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Dass uns aufregende Zeiten bevorstehen, zeigt Huawei einmal mehr mit dem P9 Plus, dem Zugpferd der P-Serie. Da gibt es das reguläre P9 und es gibt das erschwinglichere P9 Lite – das freilich auch deutlich abgespeckter daherkommt. Besser geht’s immer und daher hat auch ein Luxus-Smartphone wie das P9 Plus seine Berechtigung. Doch was zeichnet das Edel-Handy aus?
Fototechnik der Spitzenklasse
Für Aufsehen im digitalen Blätterwald der Fachmagazine sorgte vor allem die Zusammenarbeit mit dem deutschen Fotounternehmen Leica. Die Firma, deren Ursprünge sich bis ins Revolutionsjahr 1849 zurückverfolgen lassen, ist ein Garant für Kameratechnik der Spitzenklasse. Huawei hat denn selbst auch nichts besseres zu tun, als vollmundig die Neuerfindung der Smartphone-Fotografie zu verkünden. Dafür ist das P9 Plus mit einer sogenannten Doppelkamera ausgestattet. Was nichts anderes bedeutet, als dass das Gerät mit zwei Fotosensoren arbeitet: Ein Sensor deckt den RGB-Farbraum ab, der andere ist für den monochromen Part verantwortlich. Mit diesem Zusammenspiel aus Farb- und Schwarzweißfotografie gelingen tatsächlich herausragende Bilder. Zu loben sind ausgewogene Kontraste, hohe Detailschärfe sowie eine super Lichtstärke.
Shenzhen und Wetzlar: Städtepartner der besonderen Art
Vorwürfe, dass Leica nur geringfügig an der technischen Entwicklung beteiligt gewesen sei, dementiert Huawei. Vielmehr, so die Chinesen, habe die Kooperation auf hohem Niveau stattgefunden. Wichtige Fragen wie optisches Design, Kameramechanik und Verarbeitung der Bilddateien seien eng mit dem deutschen Unternehmen geklärt worden. Das Beispiel Leica zeigt, dass Huawei gut vernetzt ist. Kein Wunder, verdient man doch seine Brötchen auch weltweit mit Telekommunikationstechnik. Beste internationale Kontakte dürfen also vorausgesetzt werden. Und so gesehen ist es von Shenzhen nur ein kleiner Schritt ins hessische Wetzlar, dem Sitz der Leica Camera AG.
Wenn’s ein bisschen mehr sein darf
Worin besteht nun das Plus im P9 Plus? Rein äußerlich: Das P9 Plus misst 5,5 Zoll in der Diagonalen, wohingegen das P9 auf 5,2 Zoll kommt. In beiden Modellen werkelt ein chinesischer Kirin 955 HiSilicon Prozessor. Interessanter wird’s wieder beim Speicher. Hier läuft das Plus-Gerät dem P9 den Rang beziehungsweise das RAM ab: Statt 3 Gigabyte RAM gibt es 4 Gigabyte RAM. Und mit 64 Gigabyte Gerätespeicher übertrifft das P9 Plus den kleineren Bruder um das Doppelte. Schließlich hat auch der Akku mehr Power, wenn auch nur geringfügig (3400 statt 3000 mAh). Die übrigen Vorteile rangieren unter „Nice to have“, wirken sich jedoch nicht nachhaltig auf die Leistung des P9 Plus aus. Der Screen arbeitet mit dem sogenannten Press Touch, was ähnlich wie die 3D Touch-Technik von Apple funktioniert. Für Audio-Freunde wichtig: Stereo-Lautsprecher sollen einen exzellenten Klang aus dem Luxus-Handy zaubern.